Homepage: Karsten Schuldt - Bibliothekswissenschaft - Prakikumsbericht 2004
[Karsten Schuldt]

Praktikumsbericht

über ein Praktikum in der Stadtbezirksbibliothek Marzahn-Hellersdorf Mark Twain [Berlin] im öffentlichen Bibliothekssystems des Stadtbezirks Marzahn-Hellersdorf

Inhalt
1. Einleitung
2. Öffentliche Bibliotheken in Marzahn-Hellersdorf
2.1 Marzahn-Hellersdorf
2.2 Öffentliche Bibliotheken. Untergang
2.3 Öffentliche Bibliotheken. Positives
3. Praktikumsbibliotheken und Institutionen
3.1 Mark Twain Bibliotheken
3.2 Zentrale Einarbeitung Marzahn-Hellersdorf
3.3 Musikbibliothek Marzahn-Hellersdorf
3.4 Mittelpunktbibliothek Ehm Welk
3.5 Außenstelle der Ehm Welk Bibliothek im Jean Paul Sartre Gymnasium
4. Erfahrungen und Fragen
5. Bewertung
Anmerkungen

1. Einleitung

Folgender Bericht informiert über ein vom Autor absolviertes Bibliothekspraktikum in der Bezirksbibliothek des Berliner Stadtteils Marzahn-Hellersdorf Mark Twain, sowie einigen dieser Bibliothek untergeordneten Einrichtungen. Das beschriebene Praktikum erstreckte sich über vier Wochen mit einer sechsstündigen Arbeitszeit an fünf Tagen pro Woche. Verantwortliche Kontaktperson für das gesamte Praktikum war Frau Petschel in der Mark Twain Bibliothek.

Konkret fand dies statt:

  • 9 Tage in der Bezirksbibliothek Marzahn-Hellersdorf Mark Twain
  • 1 Tag in der Zentralen Einarbeitung für Marzahn-Hellersdorf
  • 2 Tage in der Musikbibliothek Marzahn-Hellersdorf
  • 11 Tage in der Mittelpunktbibliothek Ehm Welk
  • 1 Tag in der Außenstelle der Mittelpunktbibliothek Ehm Welk im Jean Paul Sartre Gymnasium

Im folgenden wird die allgemeine Situation der öffentlichen Bibliotheken in Marzahn-Hellersdorf vorgestellt. Anschließend werden die einzelnen Institutionen, sowie einzelne Projekte diese Einrichtungen präsentiert. Darauf folgt eine Zusammenfassung der Erfahrungen, die in diesem Praktikum gesammelt wurden, sowie eine kurze Diskussion derselben, bei der auch offene Fragen benannt werden. Abgeschlossen wird der Text mit einer Bewertung der Praktikumverlaufs.

2. Öffentliche Bibliotheken in Marzahn-Hellersdorf

2.1 Marzahn-Hellersdorf

Marzahn-Hellersdorf ist eines der letzten realisierten Großbauprojekte der DDR. Seit den frühen 80’er Jahren wurden auf Flächen, die zuvor zum Bezirk Lichtenberg gehörten, zwei neue Bezirke mit eigenständiger Infrastruktur gebaut [1]. Schon vor der politischen Wende 1989 wohnten in jeden Bezirk mehr als 100.000 Menschen. Formal waren zwei neue Großstädte geschaffen worden [2]. Der nach der Berliner Verwaltungsreform 2001 zusammengefasste Bezirk zählt heute etwas über 250.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

In Marzahn wurden damals zwei große Stadtteilzentren geplant. Eines am S-Bahnhof Springpfuhl mit Rathaus, Poliklinik, Schwimmhalle, Kaufhaus, Kino und anderer kulturellen Einrichtungen. Das andere vom S-Bahnhof Marzahn an, beginnend mit einem Kaufhaus, dann weitergeführt von der Marzahner Promenade, eine rund 1,5 Kilometer lang gestreckte Meile mit Möglichkeiten für Einkauf und Kultur, die im Freizeitforum Marzahn endet.

Dieses Freizeitforum war das letzte realisierte Kulturhaus der DDR, dass erst nach der Wende 1991 eingeweiht wurde. Kulturhäuser waren an sowjetischen Vorbildern orientierte multifunktionale Gebäude für Kultur und Propagandaveranstaltungen. Sie griffen Traditionen der Arbeiterbewegung auf, sollten die vorgebliche Trennung kultureller Institutionen im kapitalistischen Ausland aufheben und einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Betätigung der Bevölkerung leisten [3]. Im Kulturhaus Marzahn war auch die Hauptbibliothek des Bezirks angedacht, die heute mit der Mark Twain Bibliothek auch realisiert ist.

Heutzutage kann dieses Konzept als gescheitert angesehen werden. Kultur ist zu einer freiwilligen Leistung des Bezirks geworden, der dafür wenig aufwendet. So werden im Freizeitforum neben der Bibliothek noch die Schwimmhalle, die Bowlingbahn, ein Jugendclub und ein Konzertraum betrieben. Nahezu alle anderen Räume stehen leer, so auch umfangreiche Sportanlagen. Verlassene Fluren und Treppen kennzeichnen die Szenerie. Außer der Bibliothek und einer Restauration standen alle Angebote schon auf Streichlisten und hatte teilweise kurzzeitig geschlossen. Erst im März 2004 wurden, das erste Mal seit der Eröffnung, relevante Mittel zur Renovierung durch das Land Berlin bereitgestellt. Ob und in welcher Form die geplanten acht Millionen Euro fließen werden, ist allerdings noch unklar. Der Bezirk wollte das Freizeitforum schon lange schließen, jetzt wurde eine Übergangslösung durch eine private Firma, welche die Liegenschaft übernehmen wird, gefunden. Wie dann allerdings die Miete für die Bibliothek bezahlt wird, ist auch nicht geklärt. Aus einem Kulturzentrum mit integrierter großer Bibliothek ist eine Bibliothek in einem relativ leeren Raum geworden.

2.2 Öffentliche Bibliotheken. Untergang

Ein ähnliches Bild liefern die öffentlichen Bibliotheken in Marzahn-Hellersdorf. Zynisch lassen sie sich als Bibliotheken im langsamen Untergang charakterisieren. Gab es Ende 1989 noch 12-14 Bibliotheken [4] in beiden Bezirken, gibt es heute noch fünf Bibliotheken, eine Ausleihstelle [5], sowie eine Musikbibliothek. Neugründungen sind nicht mehr realisiert worden. Der Abbauprozess geht weiter. Drei Jahre lang gab es keinen relevanten Erwerbungsetat. Es konnten gerade einmal einige wenige Zeitschriften gehalten werden. Das in diesem Jahr Geld zur Verfügung steht, resultiert aus der „freiwilligen“ Schließung einer weiteren Bibliothek, deren Etat für den Bestandsaufbau benutzt werden kann. Die Finanzierung der folgenden Jahre ist nicht gesichert. Insoweit kann von einer regelmäßigen Erwerbung mitnichten die Rede sein. Wie in sarkastisch bemerkt wurde, werden damit zum Beispiel die von Umstätter/Ewert [6] diskutierten Modelle des Bibliotheksmanagements zur Makulatur. Es geht um Krisenverwaltung und das Hinauszögern des endgültigen Zusammenbruchs.

Von einem aktuellen, an Benutzerinneninteressen orientiertem Bestand kann insoweit keine Rede sein. Ebenso wenig wie von einer den Anforderungen entsprechenden Bestandspflege. Drittmittel können nur in sehr geringen Maßen von wenigen 100 Euro eingeworben werden. Davon entfallen die meisten auf die Musikbibliothek. Die Unterstützung des eigens zu diesem Zwecke gegründeten Fördervereins der Bibliotheken Marzahn-Hellersdorf kann bei allen Engagement diese Defizite nicht ausgleichen, zumal das auch nicht die Aufgabe eines Fördervereins sein sollte. Es finden auch seit Jahren keine Neueinstellungen statt. Das heißt, dass es nur Abgänge im Personal zu verzeichnen gibt. Alle Auszubildenden verlassen die Bibliothek nach ihrer Ausbildung und die anderen Bibliothekarinnen und Bibliothekare werden mit immer weitreichenderen Aufgaben belastet, was sich negativ auf die Qualität der Arbeit niederschlagen muss. Zum langsamen Zerfall der Bibliotheken, genauer des Bestandes, trägt auch die Systematisierung bei. Verwendet wird die ehemalige Insellösung Berliner Systematik, welche nicht nur relativ grob ist, sondern das letzte Mal kurz nach der Wende aktualisiert wurde. Seitdem gibt es nicht einmal eine Institution, welche die Pflege der Systematik übernehmen könnte. Das muss auf eine immer größere Kluft zwischen der möglichen Repräsentation von Wissen durch die Systematik und den realen Bestand hinauslaufen. In der Klasse MA [Mathematik] ist dies schon geschehen. Hier sind ausnahmslos alle Medien zu Software, Internet und Programmierung untergebracht. Dieser Bestand ist heute schon unüberschaubar und nicht wirklich erschlossen.

Es ist bezeichnend, dass der Erhalt der Bibliotheken in der jetzigen Form als politischer Erfolg bezeichnet wird. Was eigentlich als Standart jeder öffentlichen Bibliothek gelten muss -den normalen Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten- muss heutzutage erkämpft werden.

Zudem ist im Zuge der Berliner Verwaltungsreform die Berechnung des Etats an die Erbringung von Besuchen, Ausleihen und Führungen -und sonst eigentlich nichts- gebunden worden. Das zeigt Wirkung. Es wird nicht nach Konsistenz und Nachhaltigkeit, sondern nur mit dem Blick auf mögliche Ausleihen erworben. Das führt -die geäußerten Wünsche waren Anti-Ageing-Bücher, Biographien von Menschen wie Uschi Glas, sowie Krimis der profanen Sorte und teilweise Arbeits-, Miet- und Sozialrecht- zu fortgesetztem Qualitätsverlust des Bestandes. Nicht die möglichst große Versorgung mit Literatur ist Aufgabe der Bibliothek, sondern das Schauen auf Ausleihzahlen. Das widerspricht dam Gedanken von Bibliotheken als sozialem Zentrum. So ist es genauso genommen auch gar nicht erwünscht über die eigene Bibliothek hinaus für die Nutzer und Nutzerinnen zu recherchieren, da dies nicht zur Ausleihe führt. Weitergehende Projekte sind so überhaupt nicht gefragt.

Zu alledem kommt die Arbeitsplatzunsicherheit. Die im April 2004 endgültig in Kraft tretende Überhangsregelung im öffentlichen Dienst Berlins besagt, das nicht unbedingt benötigte Personen allen anderen öffentlichen Einrichtungen Berlins als eine Art Springer zur Verfügung zu stehen hätten. Davon werden mindestens vier Bibliothekarinnen aus Marzahn-Hellersdorf betroffen sein, wobei bei Ende des Praktikums noch nicht klar war, wer das sein wird. Das wirkt angesichts dessen, dass schon heute Öffnungszeiten kaum eingehalten werden können, nur zynisch.

2.3 Öffentliche Bibliotheken. Positives

Trotzdem gibt es auch einige positive Entwicklungen zu berichten. So ist das Engagement von Bibliothekarinnen und Bibliothekaren, sowie Auszubildenden, in großem Maße vorhanden. Das schlug sich auch im Praktikum nieder. Der Praktikumplan wurde engagiert so gestaltet, dass der Autor einfach alle relevanten Punkte der Bibliothek besichten und erleben konnte. Dort kam es zu äußerst offenen Gesprächen und aufgeschlossenen Diskussionen, die auf ein -trotz der Lage- großes Interesse am Beruf schließen lassen [7]. Selbst der verständliche Zynismus einiger Angestellter ist aus diesem Interesse zu verstehen. Außerdem leben die Bibliotheken von diesem Engagement. So gibt es einige Projekte -die Musikbibliothek mit ihren Veranstaltungen und dem Überaum, das Projekt Frauen an Netz, die Kontaktstelle für Schulen, die engagierten Veranstaltungen der Kinder- und Jugendabteilungen- die im Laufe des Textes Erwähnung finden werden.

Zudem war fast überall ein Interesse an neuen Trends im Bibliotheksbereich zu verzeichnen, die an und für sich gefördert gehören.

Als erfolgreiches Projekt aller öffentlichen Bibliotheken Berlins ist der VÖBB [8] zu erwähnen. Mit diesen Datenbankprojekt, basierend auf Software der Firma adis, ist es gelungen erstmalig in Deutschland einen verbundweiten Nachweiskatalog, der gleichzeitig als Ausleihkatalog benutzt werden kann, zu schaffen. Zur Zeit besteht die Hauptarbeit an diesem Katalog darin, die aus den lokalen Katalogen migrierten Daten zu vereinheitlichen. Das System läuft relativ konsistent, auch wenn in die Praktikumzeit des Autors ein eintägiger Totalausfall fiel. Auch wurde das System von allen Mitarbeiterinnen angenommen und wird routinemäßig genutzt. Allerdings ist kritisch anzumerken, dass die Datenverwaltung, die Maskengestaltung und der Aufbau des System den Möglichkeiten hinterher hinkt. So ist der Wechsel zwischen einzelnen Modulen umständlich, Dublettenprüfungen ist mit zusätzlicher Klickerei verbunden, die Beschriftungen der Module sind uneinheitlich gehalten. Besonders lästig ist die Nutzerinnenoberfläche. Dort wird die Freie Suche in allen Feldern, die sich dank der Suchmaschinen im Internet als vorrangigste Suchstrategie etabliert hat, in einem weit unten auf dem Bildschirm liegendem Feld angeboten und nicht als Standart gesetzt. Das meist genutzte Feld ist die Suche im Titel, da es das erste auf dem Bildschirm ist. Dieses ist auf reine Phrasensuche beschränkt und toleriert noch nicht einmal Rechtschreibfehler. Eine Linkstrunkierung ist nicht möglich. Das nicht sofort der Standtort der gefundenen Medien angezeigt wird, sondern erst, wenn aus den Ergebnisse einzelne Titeldatensätze ausgesucht wurden und dann ans Ende des Bildschirms gescrollt wurde, ist es nicht nur umständlich, sondern auch Nutzerinnen und Nutzern manchmal schwer zu vermitteln. Das System bietet zwar einen gewissen Standart, erfüllt aber keine Ansprüche an usability, wie sie im Allgemeinen für Homepages erwartet werden. Es drängt sich der Eindruck auf, das die Bibliothekarinnen und Bibliothekare wegen der relativen Komfortgewinne gegenüber den Zettelkatalogen das System besser einschätzen, als es ist und zu wenig fordern. Das aber ist in der jetzigen Struktur öffentlicher Bibliotheken nicht möglich. Es fehlt sogar die Zeit technische Möglichkeiten zu eruieren.

3. Praktikumsbibliotheken und Institutionen

3.1 Mark Twain Bibliotheken

Die Mark Twain Bibliothek [MTB] ist mit 3000 m˛ Aufstellfläche [9] die größte Bibliothek des Bezirks und zudem in dem als eingliedrig zu charakterisierenden Bibliothekssystem in Marzahn-Hellersdorf auch die Hauptbibliothek. Hier laufen die Anträge für Weiterbildungen zusammen, hier wird der Etat verteilt und hier sind auch die Lektorinnen und Lektoren [10] mit der Systematisierung für die Neuanschaffungen im gesamten Bezirk verantwortlich.

Durch das Scheitern des Kulturkonzeptes im Freizeitforum Marzahn verzeichnet sie immer weniger Laufpublikum. Auffällig ist, dass trotz Veranstaltungsraum kaum Veranstaltungen stattfinden. Hauptsächlich werden Lesenächte von der Kinder- und Jugendabteilung, sowie Veranstaltungen vom deutschen Entwicklungsdienst und der Welthungerhilfe angeboten. Insoweit nimmt die Bibliothek die ihr mögliche Funktion als Kommunikationsort nicht wahr. Das hängt auch mit dem Fakt zusammen, dass seit Jahren keine Mittel für Veranstaltungen zur Verfügung stehen [11].

Es existiert eine interne Recherchedatenbank für den Bezirk, die hauptsächlich von dieser Bibliothek betrieben wird. Hier wird ausgewählte graue Literatur und unselbstständige Werke erfasst. Allerdings sind die Aufnahmekriterien rein subjektiv, es werden im Regelfall nur Titel, Dokument und einige Schlagworte vergeben; ein gepflegter Thesaurus existiert nicht. Ebenso wenig wird die Datenbank gepflegt. Abgegangene werke bleiben im Datenbestand erhalten. Die Daten sollen der Beantwortung von Rechercheanfragen dienen. Nach Aussage des zuständigen Bibliothekars wird diese Möglichkeit genutzt, gesehen hat der Autor des aber nie.

Eine Besonderheit bietet die in der dritten Etage -fernab vom Besucherinnenverkehr, der in der ersten und zweiten Etage stattfindet- untergebrachte Public Library, welche beim Abzug der us-amerikanischen Truppen aus Deutschland von einer Garnison aus Stuttgart gespendet wurden [12]. Dieser Bestand wird nur sehr langsam ergänzt und veraltet ziemlich schnell. Zudem ist er in der Deweyschen Dezimalklassifikation [DDC] belassen worden. Das wird mit der Zeit zu dem Phänomen führen, dass in Marzahn-Hellersdorf eine kleine Public Library existieren wird mit einer DDC, die in den USA nicht mehr verwendet wird.

Eine dritte Klassifikation, bzw. Teil einer Klassifikation, ist in der Kinder- und Jugendbibliothek zu finden. Dort ist ein in der DDR übliches System beibehalten worden, die Bücher für Kinder bis zur 2. Klasse mit gelben Signaturen, die für die 2.-4. mit roten und der 5.-6. mit blauen zu versehen. In dieser Abteilung finden für Kleinkinder und „kleine Klassen“ regelmäßig Lesungen statt, um sowohl das Lesen zu propagieren, als auch Kinder an Bibliotheken zu gewöhnen. Dabei wird explizit auf die Kinder eingegangen, sie in die Interpretation der Texte einbezogen und zwischendurch die Spielfläche freigegeben.

Klassenführungen für „größere Klassen“ [13] zeigen eher im Kurzdurchlauf den OPAC und sind offensichtlich darauf ausgerichtet, neue Nutzerinnen und Nutzer zu werben, was als Ergebnis der Kosten/Nutzenrechnung interpretiert werden kann. Besser wären Erklärungen zu Möglichkeiten und Aufbau von Bibliotheken, dass aber wird durch den Zwang, möglichst gute Zahlen abzurechnen unterbunden. Hier zeigt sich, das Kosten/Nutzenvergleiche, zumindest in der zur Zeit verwendeten Form, kontraproduktiv für Bibliotheksarbeit sind. Nicht das wesentliche wird vermittelt, sondern schnell feststellbare Zahlen werden genutzt.

Eine weitere Besonderheit ist die Artothek. In dieser sind einige hundert Reproduktionen, Originalgraphiken und kleine Plastiken, zum Teil noch nicht erfasst oder auch nur gerahmt, versammelt. Geplant als integraler Bestandteil der Bibliothek und beim Aufbau des Bestandes zu Zeiten der DDR mit hohen Zuwendungen bedacht, ist sie heute nur noch existent, wie sie halt vorhanden ist. Seit Jahren gibt es für sie keinen Etat und somit auch keine Neuerwerbungen. Sie ist in der dritten Etage in einem eigenen Raum untergebracht, in das kein Laufpublikum findet [14]. Hinzu kommt die mangelnde Erschließung. Im OPAC sind die aufgenommenen Graphiken rein formal erfasst. Es wird keine Werbung für die Artothek betrieben. All dies zeitigt eine Ausleihzahl pro Jahr im ein- bis zweistelligen Bereich. Es ist nicht falsch zu bemerken, dass die MTB die zweite relevante Artothek in öffentlichen Bibliotheken Berlins [15] ungenutzt lässt.

Die Bibliothek besitzt fünf nach Anmeldung frei zugängliche Internetarbeitsplätze, deren Kosten sie allerdings von der ansässigen Wohnungsbaugesellschaft tragen lassen muss [16]. Jener Computerpool wird auch für eines der hervorhebenswertesten Projekte, an denen die Bibliothek teilnimmt, genutzt. Frauen ans Netz ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Zeitschrift Brigitte und anderen getragenes Projekt. Ziel ist es speziell Frauen Fähigkeiten im Umgang mit dem Internet zu vermitteln. Dazu stehen Montags und Mittwochs je vier Stunden zur Verfügung, in welcher nur Frauen die Computer benutzen und sowohl durch zwei Bibliothekarinnen, als auch durch eigens für diese Aufgabe bereitgestellte Module auf der Homepage des Projektes, unterstützt werden. Dieses Angebot wird rege -gerade von älteren Frauen- genutzt und ist zur Zeit überlaufen. Offenbar ist hier auf einen Handlungsbedarf reagiert worden [17]. Allerdings ist dies das einzige Projekt, dass sich die Vermittlung von Informationskompetenzen in Bezug auf das Internet angenommen hat.

3.2 Zentrale Einarbeitung Marzahn-Hellersdorf

Die in den Büroräumen der MTB untergebrachte Zentrale Einarbeitung ist für die Katalogisierung aller im Bezirk erworbenen Medieneinheiten, für die Abwicklung der Bindearbeiten für ebenso alle Medien, als auch für die Pflege der Daten im VÖBB zuständig. Selber systematisiert wird hier nicht. Das müssen die Lektorinnen und Lektoren in der MTB für den gesamten Bezirk übernehmen. Von dieser Zentralisation wird sich eine Einheitlichkeit der Katalogisate erhofft. Während dies für die laufenden Erwerbungen auch geschieht, ist der Altbestand noch immens uneinheitlich. Hierbei fiel auf, dass die Pflege der Daten von der Verbundzentrale des VÖBB organisiert und zugeteilt wird, also nicht auf Initiative der Zentralen Einarbeitung geschieht.

Nahezu alle Bindearbeiten für den Bezirk werden übrigens in der Justizvollzuganstalt Moabit durchgeführt, welche sogar die Materialkosten übernimmt. Insoweit ist dies -bis auf den Transport- für die Bibliotheken kostenlos. Diese Zusammenarbeit soll sich bewährt haben, hervorgehoben wurde die hohe Qualität der Bindungen. Allerdings ist die Zahl der Medien, die gleichzeitig gebunden werden können, begrenzt. Zudem dauert der Vorgang sehr lange, teilweise bis zu einem halben Jahr.

3.3 Musikbibliothek Marzahn-Hellersdorf

Die Musikbibliothek [MUB] ist eine eigenständige Bibliothek, mit eigenem Etat, eigener Leitung und eigenem Sigel. Allerdings fällt dies nicht auf. Sie besteht aus der ehemaligen Musikabteilung der MTB und ist räumlich auch nicht im besonderen Maße von dieser getrennt. Ihr Standort ist die erste Etage dieses Hauses. Ausgegründet wurde sie 1992 aufgrund der Hoffnung, sie so besser und einfacher erhalten zu können.

Heute bietet sie einen reichhaltigen Bestand an Noten, Tonträgern, Medien zur Musik, einen Überaum mit zwei Klavieren, sowie nahezu die gesamte Produktion der DDR-LP-Produktion der späten 80’er Jahre. Sie ist eindeutig auf klassische Musik ausgerichtet und die größte Bibliothek ihrer Art im Ostteil Berlins. Gleichzeitig ist sie von regionaler Bedeutung für Musikerinnen und Musiker aus Brandenburg. Allerdings ist dies einzig dem Engagement der Bibliothekarinnen zu verdanken, die dank guter Kontakte zu anderen Musikbibliotheken bundesweit den Aufbau des äußerst kostenintensiven Notenbestandes ohne relevante Etatmittel realisierten. Dieses Engagement führt auch dazu, dass die MUB mit ihren monatlichen Konzerten -für die keine Mittel zur Verfügung stehen- die meisten Veranstaltungen im Haus der MTB durchführt.

Die nicht vorhandene räumliche Trennung von Musik und Hauptbibliothek führt übrigens zu dem Phänomen, das eine weiter Systematik -die Allgemeine Systematik für Bibliotheken Musik- in einem Haus geführt wird. Das sind dann insgesamt vier, was mitnichten als nutzerinnenfreundlich bezeichnet werden kann [18].

3.4 Mittelpunktbibliothek Ehm Welk

Die heutige Mittelpunktbibliothek Ehm Welk [EWB] war vor der Zusammenlegung der Bezirke Hellersdorf und Marzahn Hauptbibliothek für Hellersdorf. Heute fungiert sie als Auffangbecken für die Medien der in Hellersdorf geschlossenen Bibliotheken. Das führt zu der absurden Situation in einer Zeit ständiger Kürzungen beständige Aussonderungen im großen Masse vorzunehmen, da die vorhandenen Medien die Kapazität der Bibliothek weit überschreiten.

Ansonsten ist auch hier die in der DDR üblichen unterschiedlich farbigen Signaturschilder beibehalten worden, allerdings sind die Sachbuchbestände für Jugendliche dem Erwachsenenbereich zugeordnet. Es fällt auf, das fast ein Drittel der Aufstellfläche vom Kinder- und Jugendbereich eingenommen wird. Signifikant sind auch die zahlreichen Unterteilungen im Belletristikbereich, sowohl für Kinder- und Jugendliche, als auch bei Erwachsenen [19]. Das erscheint unüblich und verursacht vor allem beim Einstellen auch Orientierungsprobleme.

Hervorzuheben ist die in der EWB angesiedelte Kontaktstelle für Schulen. Diese unterhält sowohl Klassensätze von schulrelevanter Literatur, als auch Themenkisten mit unterschiedlichen Medienformen [20]. Hier ist die gerne betonte gute Zusammenarbeit mit den Lehrkräften der umliegenden Schulen hervorzuheben, besonders nachdem in der MTB eher von schlechten und unterkühlten Kontakten berichtet wurde. [21] Am bemerkenswertesten sind jedoch die von der Kontaktselle betriebenen Schulbibliotheken, welche aus den ausgesonderten Beständen der geschlossenen Bibliotheken des Bezirk zusammengestellt, von den Angestellten der Bibliothek betreut und deren laufenden Kosten von den Schulen getragen werden [22]. Wie lange diese bestehen können, ist unklar. Bisher gibt es kein Konzept, wie diese aus der Not eines zu großen Bestandes heraus gegründeten Bibliotheken weiter existieren können. Das der Bestand zur Zeit einigermaßen gut ist, hat nur mit der großen Zahl der Schließungen im Bezirk zu zun. Ein Etat für Anschaffungen ist nicht vorgesehen. Zudem wird –wie in Abschnitt 2.2 besprochen- der "Personalüberhang" in den Bibliotheken abgebaut. Eigentlich sind sie zur Schließung verurteilt, trotzdem werden sie weiter betrieben.

3.5 Außenstelle der Ehm Welk Bibliothek im Jean Paul Sartre Gymnasium

Die Außenstelle der EWB im Jean Paul Sartre Gymnasium ist zur Zeit ein reines Luxusprojekt. Schule und EWB liegen vielleicht 400 Meter auseinander. Die in einem relativ großen und hellen Schulraum untergebracht Bibliothek hat einen geschätzten Bestand von 700 Büchern und drei konventionellen Spielen [23]. Durch einige neuere Nachschlagewerke erfüllt sie einigermaßen die Ansprüche der Schülerinnenschaft. Die auch hier verwendete Berliner Systematik wird kurz auf Ausleihkarten vermerkt, eine weitere Erfassung findet nicht statt. Auch ist die Bibliothek nicht an das Ausleihsystem oder den VÖBB angeschlossen, sondern realisiert die Ausleihen über ein Stellkartenverfahren. Eine Sicherung des Bestandes gibt es nicht, ebenso wenig werden über die Leihfrist hinaus verlängerte Medien zurückgefordert oder Gebühren kassiert [24]. Das Ganze macht den Eindruck eines gewollten langsamen Abganges von Medien. Ein Konzept zur schulbibliothekarischen Arbeit existiert nicht. Dennoch wird die Bibliothek genutzt. Gerade der Lehrkörper greift auf ihre Bestände zurück und formulieren Fragen, welche von der Schülerinnenschaft mit Hilfe der Bibliothek zu beantworten sind.

Insgesamt macht die Bibliothek den Eindruck einer aus der Not geborenen Projektes, dass in dieser Form nicht überleben wird.

4. Erfahrungen und Fragen

Auch wenn dies im bisherigen Text nicht offensichtlich wurde, so wird doch die grundlegende Arbeit von den Bibliothekarinnen und Bibliothekaren routiniert durchgeführt. Die Nutzerinnen merken nicht oder wenig vom langsamen Niedergang. Ob diese Fassade normalen bibliothekarischen Alltags noch lang lange aufrecht erhalten werden kann oder ob das überhaupt gut ist, bleibt offen. Es scheint zusammengefasst so, als würde es keine Konzepte für die Zukunft geben. Einzige Ausnahme bildet die MUB, die im Gegensatz zu allen anderen besprochenen Institutionen zumindest ein Profil zu haben scheint. Ansonsten sind vor allem Abwehrkämpfe zu beobachten. Ob unter solchen Umständen überhaupt tragbare bibliothekarische Arbeit über längere Zeit stattfinden kann, bleibt offen.

Ebenso bleibt offen, wie überhaupt in eine nie durch Neuzugänge bereicherte und beständig überarbeitete Mitarbeiterinnenschaft innovative und neue Konzepte entstehen oder rezipiert werden sollen. Das ist gelinde gesagt unmöglich, da helfen auch die motiviertesten Auszubildenden oder Praktikantinnen aus der Universität und anderen Bibliotheken nichts. Das System der öffentlichen Bibliotheken ist für Innovationen, überhaupt für das Formulieren von Zielen auf das Engagement von Bibliothekarinnen und Bibliothekaren angewiesen, verhindert dies aber gleichzeitig beständig.

Was das Praktikum über fragwürdig blieb, waren die Wege um zumindest die Interessen von Nutzerinnen und Nutzern zu eruieren. Nur ganz selten werden überhaupt statistische Daten über die umliegenden Bevölkerung eingeholt. Was damit passiert, wie daraus welche Schlüsse gezogen werden bleibt offen. Instrumentarien zur Nutzerinnenforschung existieren nicht, es bleibt alles der subjektiven Entscheidung der Bibliothekarinnen überlassen.

Wie unter diesen Umständen -ohne Profil, ohne Kenntnisse über die potentiellen und realen Nutzerinnen und Nutzer, ohne regelmäßigen Beschaffungsetat- eine Bestandspflege stattfinden soll, bleibt offen.

5. Bewertung

Das Praktikum bot Gelegenheit alle Funktionen und Aufgaben der öffentlichen Bibliotheken in Marzahn-Hellersdorf kennen zu lernen. Ob Ausleihe, Systematisierung, Einstellen, Beratung der Nutzerinnen, Aktualisierung von losen Blattsammlungen, besonderen Projekten, Aussonderungen und Abgangskontrolle, Bestandserwerb, Überprüfung auf vermisste Medien, Einarbeitung oder Klassenführungen der unterschiedlichsten Altersstufen wurde alle Positionen mindestens einmal vom Autor besetzt. Insoweit war das Praktikum ein Einblick in die -so eine Bibliothekarin- „Untiefen der öffentlichen Bibliotheken“.

Die Praktikumbetreuung war ausgezeichnet. Trotz hohem Krankenstand wurde der Autor beständig umfassend begleitet und es standen immer Angestellte der Bibliotheken für Fragen und Gespräche bereit. Die offensichtlich notwendige Krisenverwaltung hat sich nicht im Geringsten negativ auf die Durchführung des Praktikums ausgewirkt.

Prägend bleibt jedoch die Erfahrung eines Verfalls, dem weder mit Konzepten, noch mit politischen und gesellschaftlichen Aktivitäten im ausreichenden Maße begegnet wird [25]. Als einzige reale Lösung wurde mehrmals ein anderen Ländern vergleichbares Bibliotheksgesetz angesprochen. Das es aber noch nicht einmal Protagonistinnen gibt, welche eine solche Forderung öffentlich erheben, dass noch nicht einmal ein Konzept für ein solches Gesetz zu existieren scheint, mutet bezeichnend an für die Stellung von Kultur und Bildung in der Bundesrepublik.

Sollte es in anderen Teilen der öffentlichen Bibliotheken ähnlichen aussehen, wie in Marzahn-Hellersdorf, so ist für die nächsten Jahre nichts Positives zu erwarten. Dann steht eine noch größere Bildungsschere zwischen sozial unterpreveligierten und überpreveligierten Schichten der Gesellschaft, ein Zerfall der Massenintellektualität vom heutigen -auch schon prekären und wahrlich nicht ausreichendem- Zustand bevor.

Anmerkungen:

[1] Diese Planungen sind im Zusammenhang mit der seit der ersten Baukonferenz der DDR 1955 formulierten Prämisse eines modernen Wohnungsbaus für alle Bürgerinnen und Bürger der DDR zu verstehen, die hauptsächlich in der am Bauhaus angelehnten Plattenbauweise realisiert wurden. [zurück]

[2] Zur Geschichte Marzahns und Hellersdorfs siehe Heimatverein Marzahn-Hellersdorf http://www.heimatverein-marzahn.de. [zurück]

[3] Zur Geschichte der Kulturhäuser der DDR siehe: Das Kulturhaus in der DDR / Flierl, Bruno in: Städtebau und Staatsbau im 20. Jahrhundert / Gabi Dolff-Bonekämper und Hiltrud Kier (Hg.) : München ; Berlin : Deutscher Kunstverlag, 1996 [Seite 157-172]. Dies steht im Einklang mit der Kulturpolitik der DDR, die einerseits die kulturelle Selbstermächtigung aller gesellschaftliche Schichten förderte, gleichzeitig aber auch schnell wieder unterband. [zurück]

[4] Diese Zahlen basieren auf Aussagen von Bibliothekarinnen. Die Zahl ist etwas umstritten, da es zu Ausgründung der MUB aus der MTB kam und es nicht mehr klar ist, ob die Kinderbibliothek Biesdorf [heute geschlossen] als eigenständige Bibliothek galt, oder als Teil der Bibliothek Biesdorf [heute Ausleihstelle, siehe nächste Fußnote]. [zurück]

[5] Die Ausleihstelle Biesdorf ist eine ehemals eigenständige Bibliothek, die nun direkt der MTB unterstellt ist, keine eigenständige Leitung mehr aufweist und auch nicht am Verbundssystem teilnimmt. [zurück]

[6] Lehrbuch der Bibliotheksverwaltung / auf der Grundlage des Werkes von Wilhelm Krabbe und Wilhelm Martin Luther völlig neu bearb. von Gisela Ewert und Walther Umstätter : Stuttgart : Hiersemann, 1997. [zurück]
[Zur Situation in Berlins Öffentlichen Bibliotheken siehe auch den nach Niederschrift des Berichtes erschienen Artikel: Im Strudel der städtischen Finanzkrise : "Hart am Wind": Berliner Öffentliche Bibliotheken vor dem Strukturwandel? / Susanne Metz, Jörg Arndt; in: Buch und Bibliothek 56 (2004), [Seite 290-294] : Bock + Herchen : BadHonnef, 2004]

[7] Wenn allerdings, wie das von einer Bibliothekarin formuliert wurde, jede und jeder in der nächsten Woche ganz woanders eingesetzt werden könnte, ist es nicht möglich in die Zukunft zu planen. Ein Bibliotheksbetrieb über das Ableisten der Grundangebote ist in dieser Situation illusorisch, führt dann aber auch den Tod der Öffentlichen Bibliothek als Kommunikationsort, Ort der Leseförderung und der aktiven Informationsstelle herbei. Da Innovation für Bibliotheken notwendig ist, um nicht hoffnungslos zu veralten und unbrauchbar zu werden, sollte für solches eigentlich Platz im Arbeitsalltag freigehalten sein und dieses Interesse gefördert werden. Daran ist allerdings zur Zeit nicht zu denken. [zurück]

[8] Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlin, https://www.voebb.de. [zurück]

[9] Hierin ist allerdings die Fläche der MUB mit beinhaltet, die 220 m˛ zur Verfügung hat. [zurück]

[10] Mit Fachreferentinnen und Fachreferenten gleichzusetzen, obwohl keine Ausbildung in einem Fach neben der Bibliothek Voraussetzung ist. [zurück]

[11] Allerdings korrespondiert das mit der Lage im Bezirk. Das Kulturamt hat auch in diesem Jahr kein Budget für Veranstaltungen, was angesichts seiner Aufgabe als vollkommen absurd zu bezeichnen ist. [zurück]

[12] Das erklärt auch den Namen der MTB, die durch diesen Bestand unregelmäßig Mittel zum Erwerb amerikanischer Literatur durch das Amerikahaus und die amerikanische Botschaft einwerden können. [zurück]

[13] Der Autor hospitierte bei 6., 7., 9. und 11. Klassen. [zurück]

[14] Zumal ein großer Teil des Bibliothekpublikums aus Rentnerinnen und Rentnern besteht, denen der Aufstieg in die zweite Etage über die schmalen Treppen sichtlich schwer fällt. An eine behindertengerechte Ausstattung, die es auch Menschen mit Rollstuhl erlauben würde, die Bibliothek selber zu nutzen, ist beim Bau erst gar nicht gedacht worden. Das muss über den OPAC und den Einsatz des Bibliothekpersonals, welche die Medien in die erste Etage heranholt, gelöst werden. [zurück]

[15] Die größte Artothek befindet sich in der Amerika Gedenk Bibliothek. [zurück]

[16] Das ist dann aber auch die größte Drittmittelzuwendung, welche eingeworben werden konnte. [zurück]

[17] Zum Projekt siehe http://www.frauen-ans-netz.de. Rest der Fußnote entfällt. [zurück]

[18] Fußnote entfällt. [zurück]

[19] Zum Beispiel Witze, Pferdegeschichten, Horror, Fantastisches, Märchen und Rätsel bei Kindern und Jugendlichen: Biographien, Krimi, Triller, Erfahrungen, Liebe und Erotik, Berlin bei Erwachsenen. [zurück]

[20] Beachtlich ist, das ein Konzept für Medienkisten, wie sie hier realisiert wurden, von der Stadtbücherei Landshut für Kindergärten auf dem Deutschen Bibliothekartag 2002 vorgestellt wurden, ohne das es einen Kontakt zwischen beiden Bibliotheken gab oder gibt. Offenbar ist das gleiche Konzept -mindestens- zweimal entwickelt worden. Siehe 'Große Kisten für kleine Kinder' - Ein Projekt der Stadtbücherei Landshut zur Leseförderung im Kindergarten / George Braun in: Deutscher Bibliothekartag 2002. Die Bibliothek zwischen Autor und Leser / Hannelore Benkert, Burkhardt Rosenberger, Wolfgang Dittrich [Hrsg.]; Frankfurt am Main : Vittorw Klostermann, 2003 [Seite 157-172]. [zurück]

[21] Fußnote entfällt. [zurück]

[22] Diese existieren zur Zeit [März 2004] in der Ebereschen Grundschule, in der Kieke Mal Grundschule, im Leonard Bernstein Gymnasium und im Jean Paul Sartre Gymnasium, alle in Hellersdorf ansässig. [zurück]

[23] Da der Bestand eher zufällig anfiel und nicht gezielt aufgebaut wurde, gibt es ironischerweise vom Namenspatron der Schule, Jean Paul Sartre einen Klassensatz, zwei Werke und eine Monographie. Über den atheistischen Existenzialismus, den Sartre als Hauptfigur vertrat ist nichts zu finden. [zurück]

[24] Auch wenn dies bisher den Schülerinnen und Schülern nicht aufgefallen scheint. [zurück]

[25] Hiermit soll nicht etwa die Arbeit des Fördervereins diskreditiert werden. Die allerdings scheint gegenüber der Aufgabe die sich offensichtlich stellt -der Erhalt und Neuaufbau eines Systems von handlungsfähigen öffentlichen Bibliotheken- marginal. [zurück]